Zeit
Zeit ist am Drehort das Wichtigste. Drehs dauern immer länger, als man denkt. Es sollten daher nicht allzu viele Szenen an einem Tag gedreht werden. Der Auf- und Abbau erfordert ebenfalls viel Zeit. Es ist ratsam, sich zu vergewissern, dass jede der beteiligten Personen am Set genügend Zeit mitbringt. Oft brauchst du den ein oder anderen Darsteller nicht den ganzen Tag. Plane daher deine Drehs vorher sorgfältig, um unnötige Wartezeiten zu vermeiden.
Darsteller
Bei beinahe allen Filmen sollte die Darstellung der Personen unbedingt authentisch (glaubwürdig) sein. Versuch nicht, deine Darsteller in Rollen zu pressen, in die sie nicht passen: Ein 17-jähriger Mitschüler wird keinen autoritären Familienvater spielen können, deine kleine Schwester keine gestresste Geschäftsfrau.
Als Darsteller stehen entweder (allerdings in den seltensten Fällen) richtige Schauspieler/-innen oder Laien zur Verfügung. Schauspieler/-innen haben meist eine Ausbildung hinter sich und haben gelernt, verschiedene Rollen zu „spielen“. Laien können meist nur sich selbst spielen. Darin liegt allerdings eine Menge Potential. Während Schauspieler/-innen meist routiniert sind, sind Laien oft spontaner und engagierter. Laien müssen allerdings sorgfältiger ausgewählt und sehr gut angewiesen werden, da sie oft wenig oder überhaupt keine Erfahrungen haben.
Wichtig ist in beiden Fällen, den Schauspieler/-innen oder Laien möglichst präzise Anweisungen zu geben, was sie tun sollen. Auf Adjektive solltest du dabei eher verzichten, da sie höchst subjektiv sind („aggressiv sein“ ist für jeden – Darsteller/-in, Regisseur/-in und Zuschauer/-innen – etwas anderes!). Verben lassen sich leichter „spielen“ und sind eindeutiger: Aggression kann z. B. durch lautes Schreien oder Schläge gut dargestellt werden.
Drehort
Als Drehorte sind Originalschauplätze am besten geeignet. Studios oder ähnliche Schauplätze, die erst noch hergerichtet werden müssen, sind teuer und zeitaufwendig.
Wie bei deinen Darsteller/-innen gilt: auch die Drehorte müssen glaubwürdig sein.
Bei Originalschauplätzen musst du meist Genehmigungen einholen. Außerdem musst du darauf achten, dass das vorhandene Licht ausreicht, genug Steckdosen für diverse elektronische Geräte wie Lampen, Monitore, Nebelmaschinen o. ä. vorhanden sind (falls du sie brauchst) und dass der Drehort während des gesamten Drehs genutzt werden kann.
Auch hier gilt: Je authentischer, je besser!
Requisiten
Requisiten sollten ebenfalls Originale bzw. sehr gute Fälschungen sein und nicht nur „so-aussehen-wie“.
Kommandos
Kommandos erleichtern die Kommunikation am Set. Als Regisseur/-in des Films musst du deine Helfer und Helferinnen anweisen, was zu tun ist:
- „Auf Anfang“ = Schauspieler, Ton und Kamera gehen auf ihre Anfangsposition
- „Ruhe bitte“ = alle Anwesenden schweigen
- (bei eventuellen Extrakommandos wie Wind, Regen, Spezial Effekte, Playback etc. = „ … einschalten“)
- „Kamera“ = der Kameramann/ die Kamerafrau schaltet die Kamera ein und erwidert: „Kamera läuft“
- „Ton“ = der Tonmann/ die Tonfrau schaltet das Tongerät ein, wenn extern Ton aufgenommen wird und erwidert: „Ton läuft“
- (Wenn Ton und Bild getrennt aufgenommen werden, wird vom Kameraassistenten die Klappe geschlagen und die Nummer des Takes auch angesagt)
- „Bitte“ = drei oder vier Sekunden warten, dann fangen die Darsteller an zu spielen
- „Danke“ = die Darsteller hören auf zu spielen, die Kamera wird ausgeschaltet, Spezialeffekte werden ausgeschaltet
Die Reihenfolge kann unterschiedlich sein, z. B. macht das Extrakommando „Playback“ mehr Sinn, wenn die Kamera bereits läuft.
Nachdreh
Bei vielen Filmen (auch im Profibereich) muss hin und wieder nachgedreht werden. Häufig kommt es allerdings vor, dass bestimmte Drehorte oder Schauspieler nicht noch mal zur Verfügung stehen. Deswegen gilt bei aufwendigen Drehs, die nicht wiederholbar sind: das Material direkt checken!
Vorsicht bei Aufnahmen auf HDV-Tapes: Häufiges Zurückspulen und Sichten kann dazu führen, dass Material aus Versehen gelöscht wird!